Mehr Atmosphäre / Inhalt i.d. DSO-Story

Warum sind bei Drakensang viele Storys so trivial erzählt und ohne Atmosphäre (gilt aber nicht für alle Geschichten. Ich habe auch schon schmunzeln müssen). Dabei erwarte ich ja nicht einmal unbedingt Videosequenzen in Blockbusterqualität (obwohl, schlecht wär das nicht ). Trotzdem, da bauen andere Titel eine ganz andere Atmosphäre auf. Ich starte mal ein Anschauungsbeispiel .

Der eisige Wind fegte gnadenlos über die karge Steppe und hielt das ganze Land in seinem frostigen Würgegriff. In der baufälligen Turmruine heulte er sein Lied vom kalten Tod und jagte mir eine schaurige Gänsehaut ein. Das wilde Schneegestöber erlaubte keine weiten Blicke und die vom Wind gebeugten Bäume glichen bizarren Wesen die mit den Armen nacheinander schlugen oder wild nach Beute griffen. Hier sollte ich ihn also treffen. Askan, den letzten Krieger dem es gelang einen Vasallen von Mortis in der Arena im direkten Zweikampf zu besiegen. Sein Sieg war legendär, denn er war der Einzige, dem dies in den letzten 50 Jahren gelungen war.

Ich wartete an meinem wie wild fakelnden Feuer, das einen verzweifelten Kampf ums nackte Überleben gegen den Kalten Nordwind focht. Im meiner rechten Hand wog ich die schwere und mit unzähligen Kerben aus zahlosen blutigen Schlachten übersäte Kriegsaxt. Dabei drehte ich sie so, dass der Schein des Feuers den kalten Stahl aussehen ließ, als würde er glühen. Plötzlich hob mein Hund seinen Kopf. Ich schob meinen schweren Pelzumhang langsam zurück um meinem rechten Arm, der die Waffe führte, mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen.

Am Fuß der Turmruine schleppte sich ein langer Schatten die kaum noch zu erkennenden und verwitterten Stufen hinauf. Seine Haltung war gekrümmt, ließ aber noch einen guten Rückschluss auf die imposante Gestalt zu, die er einmal verkörpert hatte.

Vor mir stand Askan und über seine Lippen spielte ein verschmitztes Grinsen. Ich wies ihm einen Platz am Feuer zu und reichte ihm einen heißen Tee in einer verbeulten Blechtasse. Ohne ein Wort ergriff er das dampfende Getränk und setzte sich. In seinen riesigen und schaufelgroßen Händen verschwand die Tasse spurlos. Nur noch der aufsteigende Dampf verriet ihre Existenz. Dann musterte er mich von Kopf bis Fuß. "So sieht also jemand aus, der sterben möchte" knurrte er in seinen ergrauten Bart der früher bestimmt einmal feuerrot gewesen war. "Nein, gerade das möchte ich nicht und deshalb bin ich hier. Ich möchte von dir wissen, wie Du es angestellt hast. Lange vor Dir und lange nach Dir hat keiner mehr einen Dämonen in der Arena besiegen können. Was war dein Taktik, kennst Du ihre Schwachstelle. Meine Heimatstadt Jarlshofn wird von Mortis Vasallen belagert. Unsere Festung hält noch stand und wird es auch weiterhin vorerst tun. Aber es ist nur eine Frage der Zeit bis sie uns ausgehungert haben. So lange wollen sie aber nicht warten. Deshalb haben Sie uns ein Angebot unterbreitet. Ihr stärkster Kämpfer gegen unseren stärksten Kämpfer. Wahlweise unsere stärkste Gruppe von bis zu fünf Kämpfern gegen ihre stärkste Gruppe. Gewinnen sie, öffnen wir unsere Tore, verliert ihr Kämpfer oder Ihre Gruppe räumen sie die Belagerung." Lange schwieg Askan, dann zog er eine Augenbraue nach oben und fragte "Essenzen sind verboten, richtig?". "Ja, keine Essenzen". "Dachte ich mir“, entgegnete er. „Nun, weißt Du was ein göttlicher Wutrausch ist? Ich schüttle verneinend mein Haupt. „Ich habe mich dieses Mittels bedient. Du sammelst 50 Wuttränke und opferst diese bei Vollmond an Vargulfs Ahnenstein, nach dem Du ihn in das Reich der Toten geschickt und Dein Zelt mit einem neuen schmucken Wolfspelz ausstaffiert hast. Im Gegenzug erhältst Du eine winzige Phiole göttlichen Wutrauschs. Ihre Einnahme lässt deine Wut auf 500% ansteigen und du regenerierst Wut viel Schneller als normal. Deine Blut wird kochen und wenn dir jemand in die blutunterlaufenen Augen sieht wird ihn vor Angst das nackte Grausen packen, so furchtbar wird dein Blick sein. In diesem göttlichen Wutrausch wirst Du zum Albtraum Deiner Gegner. Der Rausch hält 10 Minuten an und nach 9 Minuten hatte ich den Dämonen niedergerungen. Was sage ich niedergerungen. Ich habe ihn wie ein Berserker in Tausend Stücke gehauen. Das war ein Schlachtfest in dem sich der Sand der Arena blutrot gefärbt hat. Nach dem Sieg und dem Rausch kamen die Schmerzen. Das war nicht nur sein Blut. Von den eigenen Verletzungen hatte ich während des Rausches keine Notiz genommen. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder normal gehen konnte und ans Kämpfen war da noch gar nicht zu Denken. Glaube aber ja nicht, Dein Gegenüber würde auch nur mit normalen Mitteln kämpfen. Traue keinem aus der Welt der Toten.“ Dann schwieg Askan und starrte ins Feuer. „Weisst Du, ob das bei Magiern auch funktioniert“ fragte ich ihn. „Soviel ich weiß ja, bei der göttlichen Mannaphiole stehen denen vor geladener Energie bestimmt die Haare steil zu Berge, die Luft knistert und es sprüht Funken“ grinste er diebisch. „Und Zwergen kommt der Dampf pfeifend wie bei einem Kessel aus den Ohren und ihr Kopf ist dunkelrot“ entgegnete ich. Beide fielen wir bei diesem Bild vor den Augen in ein schallendes Gelächter.

 

Wer's braucht - hab nix dagegen - muss aber auch nicht.

 

Hallo Mirill,


Der Thread-Titel wurde etwas angepasst.
Bezüglich Deines Beitrags bedenke bitte, dass nicht jeder Spieler sich erstmal einen etwas größeren Text durchlesen will, ehe er eine Quest (?) annehmen kann oder ähnliches. Der Trend von "vielen kleinen Texten", die dann in Summe eine Geschichte ergeben, ist nicht neu und hat sich - gerade weil DSO nunmal "nur" ein Browser-Game ist - bisher gut und ausreichend für die breitere Masse durchgesetzt. ... Damit will ich Deinen Einsatz nicht schmälern, sondern wollte lediglich diesen Aspekt anbringen, damit dieser hier nicht übersehen wird.


Mit freundlichen Grüßen,
Cosopt

 

Hab in den letzten Tagen wieder ein bisschen einen der Offline-Franchise-Vorläufer von DSO gezockt. Da kommt bei ebenso kurzen Questtexten (ok, teils etwas längere Dialoge) schon deutlich mehr Stimmung auf. Andererseits ist ein MMO-Browsergame für mich da auch ein bissl anders als ein Adventure-RPG, wo ich mehr wie in einem Film oder Buch unterhalten werden will.
Immerhin finde ich den Ansatz mit dem Kompendium schon mal gut, dass man die Questtexte nochmal nachlesen (und gebündelt auf Rechtschreibfehler korrigieren xD) kann.

Leider hängt die Sicherheit dieses Arbeitsplatzes allgemein vom Erfolg des Spiels und damit nicht nur von der Text- und Grafikabteilung ab... Da gibt es ja noch andere Komponenten, die hier nicht immer so gut gelungen sind...

 

Hallo Cosopt,

vllt. wären auch gesprochene Texte wie bei Hörbüchern oder Hörspielen der goldene Mittelweg.

Mich persönlich hat es immer gestört, wenn ich Questtexte in offenen Mappen lesen sollte und mich dabei auch noch Angriffen erwehren musste. Da hatte ich sie dein einfach weggedrückt...

 

Es wäre vielleicht ein wenig Aufwendig, aber mir würden ein paar Cutscenes und dazu eine Erzählung am Anfang und Ende eines Kapitels gefallen

 

Sehr sehr gelungener Text, wenn auch, für meinen Geschmack, an manchen Stellen etwas zu detailliert
Ich persönlich mag es lieber, wenn Texte nicht so ganz ausführlich beschrieben sind, dass noch ordentlich Freiraum für die eigene Fantasie da ist
Jedoch sehr gut geschrieben, und vor allem sehr gut ausgedacht Hat Potenzial, würde mich freuen, wenn du deine Geschichte fortsetzen würdest

Was die Idee dahinter angeht, wäre ich definitiv dafür. Müssen ja nicht so lange Texte bei Questen sein, aber etwas länger als aktuell wäre schön Hätte auch nichts gegen kurze Dialog-Passagen. Auch wenn's nur eine Auswahlmöglichkeit als Antwort gäbe, es gäbe dem Spiel doch viel mehr Tiefe.
Da würde mir die Idee von @.Ezio_auditore12300. sehr gut gefallen. Da könnte man zB die Aufteilung im jetzt vorhandenen Kompendium nutzen, um am Anfang und am Ende der Abschnitte entweder etwas längere Textpassagen oder ein bisschen gesprochenen Text einzufügen. Und vielleicht auch zwischendurch ein paar, denn die Abschnitte im Kompendium sind nur recht grob aufgeteilt.

An dieser Stelle könnte man die Comm doch auch einmal wieder gut einbeziehen, einerseits zur Ideenfindung, sowie auch zur Vertonung von Texten.

 

Der Sieg in der Arena machte mich mit einem Schlag zu einer lebenden Legende. Man nannte mich in einem Atemzug mit den ruhmreichsten Kämpfern, welche die Kaste der Drachenkrieger je hervorgebracht hatte. Ich befand mich im Olymp. Der Sieg erregte jedoch Aufmerksamkeit nicht nur bei denen, die mir auf die Schultern klopften, sondern auch bei unseren Feinden. Die Dämonen waren nicht dumm. Sie kämpften nicht fair und wurden besiegt. Also musste auch der Gegner zu unlauteren Mitteln gegriffen haben. Mitteln, die Begehrlichkeiten weckten. Zudem wusste ich nicht, wem ich hier am Hofe vertrauen konnte. Auf dem Schlachtfeld war das klar, hier reichte man Dir mit einem freundlichen Lächeln die Hand und schmiedete schon an Deinem Untergang. Wer war loyal, wer ein Doppelagent, wer Freund, wer Feind. Ich wusste es nicht, also zog ich mich zurück. Ich entronn dem Trubel des Hofstaates und suchte mir eine Unterkunft abseits in aller Stille. Unter meinen Stiefeln schmatzte der Matsch als ich in die dunkle Seitengasse abbog und ich hinterließ Fußabdrücke, die sich mit dem dreckigem Wasser der Gosse füllten und eine Spur aus Pfützen legten. Der spärlicher Lichtkegel einer Gastschenke bot die einzige Orientierung in dieser dunklen und wolkenverhangenen Nacht. Ich hatte ein ungutes Gefühl und hielt an. Im Schatten der Straßenbeleuchtung drückte ich meinen massigen Körper in eine Mauerkuhle und verharrte absolut regungslos. Ein Schatten huschte am Ende der Straße für den Bruchteil einer Sekunde von einer dunklen Stelle zur nächsten. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht. Ich wurde verfolgt. Das Versteck war nicht optimal und so drückte ich mich noch enger an die Mauer. Meinen Körper versetzte ich ich höchste Alarmbereitschaft und baute Spannung auf. Die Hand ballte ich zu einer Faust. Das Leder meiner Rüstung knarzte und ich stiess einen inneren Fluch aus. Der schemenhafte Schatten musste das ebenfalls gehört haben, denn er hatte seine Verfolgung eingestellt. Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit bis sich mein Verfolger wieder auf den Weg machte. Als er an meiner Stelle vorbei kam fuhr ich die Faust mit einem mächtigen Hieb aus. Sie traf einen dünnen und schmächtigen Körper, der dieser Wucht nichts entgegenzusetzen hatte. In vollem Lauf machte der Körper dieser Person eine komplette Kehrtwende und wurde mehrere Meter zurückgeschleudert. Ich griff nach der Petroleumlampe über dem Schild der Gastschenke und sah mir meinen Verfolger etwas genauer an. Eine schmächtige Figur mit schmalen Schultern, langen Kinn und einer grauen Robe. Die Augen waren geschlossen. Behutsam beugte ich mich über den Mann. Als ich ihn mit meinem Fuß anstuppste öffnete er schlagartig die Augen und zwischen seinen Ausgestreckten Armen formte sich ein blauweißer Blitz, der mich blendete und doch nur ein schwacher Vorbote der Lichtkugel war, die mir mein Augenlicht und letzten Endes mein Bewusst sein nahm.

 

Hast Du schon mal was von Absätzen (nein, nicht an Schuhen) gehört?
Da kriegt man ja Augenkrebs beim Durchlesen.

 

Dann lies es nicht

 

Hallo Helden von Dracania,


Da hier schon seit mehr als 3 Monaten keiner mehr gepostet hat, schließen wir das Thema und verschieben es, wie in den Archivierungsregeln vorgesehen, in das entsprechende Archiv (Archiv Rest).


Mit freundlichen Grüßen,
Cosopt