Das Topic zur deutschen Sprache

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von ULTRAPEINLICH gestartet, 27 November 2013.

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  1. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Dann beginne ich mal mit dem copy pasten aus dem alten Forum aehaheahe
    Wer sich für das alte Topic interessiert: Link


    Hallo zusammen

    Mit Erfreuen stelle ich fest, dass einige hier Wert auf gutes, korrektes und auch stilsicheres Deutsch legen.
    Doch im wirren Gestrüpp der deutschen Sprache hat sich schon so mancher verheddert, so sind auch scheinbare Experten (und der Otto-Normalo ohnehin nicht) dann und wann nicht vor Fehlern gefeit.

    Ich werde hier zwecks meiner eigenen Belustigung hie und da meine Beobachtungen zu oft begangenen Fehlern niederschreiben und berichtigen, die Quotes werden ofc anonym bleiben.

    Wer sich bemüßigt fühlt hier mitzuwirken, darf dies gerne tun.

    Spezifische Fragen zur deutschen Sprache können natürlich auch gestellt werden.

    Auch ich mache/übersehe manchmal Fehler, insbesondere dann, wenn ich Schweizerdeutsch denke und Deutsch schreibe, zögert also nicht mich prompt auf etwas hinzuweisen B)
     
    Zuletzt bearbeitet: 27 November 2013
  2. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Ich beginne dann mal mit einem Fehler, der sehr häufig anzutreffen ist:


    Wir sehen von den fehlenden Kommata sowie dem dassdas-Fehler ab (dazu später mehr) und wollen uns auf das Markierte beschränken.

    Einer der meistbegangenen Fehler, Nominativ anstelle des Akkusativs (Wen-Fall).
    Richtig wäre hier: "Deinen Post".
    Zerpflücken (ja er hat zerflücken geschrieben, allerdings vermute ich dahinter eher einen Tippfehler als grammatisches Unvermögen) als transitives Verb zieht den Akkusativ nach sich (etwas wird zerpflückt).

    Wem DSO nicht bereits jegliches Schulwissen aus dem Schädel verbannt hat, dem dürfte noch die berühmte "Löwenprobe" bekannt sein:
    Schlichtweg das Ersetzen des zu deklinierenden Objektes (etwas, Post, Blume) mit einem maskulinen Beispielswort, bspw. "Löwe". Ich zerpflücke den Löwen.
    Selbst für komplette Deutschanarchisten dürfte "Ich zerpflücke der Löwe" fremdartig klingen.

    Weitere Beobachtungen folgen.
     
  3. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Quote bis aufs relevante Minimum geändert und gelöschter Post verändert, sollte nun forenkonform sein [​IMG]

    Wer sich nun fragt, warum in diesem Quote ein Wort fett markiert ist, dem rate ich dringlichst weiterzulesen.

    Ein leider sehr oft anzutreffender und unschöner Fehler: Ein falsch konjugierter Imperativ (Befehlsform).
    Weitere bekannte Spießgesellen dieser Gattung sind bspw. "les mal den Post" oder "sterb endlich, Mortis" oder auch "fress meinen Pfeil, ToterDichter" und so weiter.

    Auch wenn "bespreche dies und jenes mit..." zunächst einen scheinbar korrekten und hochtrabenden Eindruck erwecken mag, (analog zu "Er möge von dannen ziehen" / "Gebe mir die Kraft"), geht der Formulierung neben grammatischer Korrektheit auch die Intention der Order komplett verloren. Wohnt doch in "besprich dies" eine ungleich
    befehlendere Gewalt inne und dürfte dem Zweck der Aufforderung dienlicher sein.

    Weitere Beobachtungen folgen.
     
  4. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Das Selbe, das selbe, dass selbe oder doch das gleiche / das Gleiche?
    Ratlos steht unser Forumuser vor der überwältigenden Anzahl der Möglichkeiten einen Fehler zu begehen und prompt ist der Schaden auch schon angerichtet.
    Um es gleich vorwegzunehmen: Das Selbe, das selbe und dass selbe sind fehlerhafter als selbst BigPoints Patches.
    Die korrekte Schreibweise lautet dasselbe/derselbe/dieselbe. Der nahe Verwandte das Gleiche wird auseinandergeschrieben und, sofern substantiviert, groß.

    Die letzte Tücke verbirgt sich in der Unterscheidung ebenjener Verwandten, welche sich jedoch leicht mit einem Beispiel aus der Welt schaffen lässt. Folgendes Szenario:

    Waldläufer "Deutsche" und Waldläufer "Grammatik" farmen zusammen Khalys. "Deutsche" findet im ersten Run Prädator, "Grammatik" findet im zweiten Run Prädator. "Cool nun tragen wir die gleiche Waffe, jedoch nicht dieselbe!", freut sich "Deutsche". "Ja!", antwortet "Grammatik", "und wir haben sie sogar zur selben Stunde gefunden, nicht zur gleichen Stunde!". Überglücklich freuen sich die Beiden und verlachen ihre Mitspieler, welche weder Khalys' Waffe noch Kenntnis über dasselbe/das Gleiche besitzen.

    Das Gleiche beschreibt also ein Duplikat, wohingegen es sich bei dasselbe um ein Unikat handelt.
     
    Elovender und Tinuveel gefällt dies.
  5. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Die Art und Weise, wie das Suffix -weise allzu oft missbraucht wird, schreit nach Aufklärung und Erhellung in diesen dunklen Stunden der Grammatikmisshandlung.
    Hier einige Beispiele, in welchen unser bemitleidenswertes Suffix der verrohten Sprachgewalt einiger User zum Opfer fiel:

    Derart geschändet und gedemütigt leckt sich unser Suffix stellenweise seine Wunden.

    "Nicht einmal ansatzweise wurde ich korrekt geschrieben, es ist einfach nur zum Weinen, niemand hier beherrscht die Regel, so möcht' ich meinen!
    ", trällert und weint das Suffix eine melodiöse Weise.

    Wie dem Beispiel zu entnehmen ist, kann das Wörtchen "weise" auf verschiedene Arten verwendet werden.
    Als Suffix impliziert es ein Adverb und wird klein sowie zusammengeschrieben: Stellenweise, ansatzweise oder eben auch lustigerweise und bekannterweise.
    Wobei hier anzumerken ist, dass bekannterweise stilistisch unschön und "bekanntlich" den Vorzug zu geben ist.

    Weiterhin existiert Weise auch als Substantiv, beispielsweise(!) in der festen Fügung "Art und Weise" oder "Er machte es auf seine Weise". Eine Weise kann daneben auch eine Melodie/ein Lied sein oder gar eine mit Weisheit gesegnete Frau.

    Bringen wir doch einem solch vielseitigen Wort den Respekt entgegen, den es verdient und achten zukünftig auf seine korrekte Verwendung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5 Dezember 2013
  6. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Da letztens die Frage in einem anderen Topic aufkam, folgt hier noch ein kurzer Beitrag:
    Was ist der Unterschied zwischen effektiv und effizient? Farme ich nun effektiv oder farme ich nun effizient?

    Selbstverständlich ergeben beide Fügungen einen Sinn und sind grammatisch korrekt, der Bedeutungsunterschied lässt sich jedoch nicht von der Hand weisen.
    Einfach erklärt wird das mit diesem Beispiel:
    Ein Feuer mit Wein zu löschen wäre effektiv, es schlichtweg auszupissen effizient."

    Effektiv bedeutet also, dass das angestrebte Ziel erreicht wird, die Handlung zieht den gewünschten Effekt nach sich. Effizient richtet sich nach der Wirtschaftlichkeit, das Feuer konnte gelöscht werden, ohne teuren Wein dabei zu vergeuden.
     
  7. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Dass oder das? Viele Mythen ranken sich um die Verwendung von dass oder das, manch Forumuser wird erst jetzt gewahr, dass ein Unterschied existiert und "dass" nicht als Produkt übernervöser Finger hervorging.
    Dass und das bedeuten weder das Gleiche, noch lässt sich der fehlerhafte Umgang mit ihnen mit der neuen Rechtschreibreform entschuldigen (befasste sich lediglich mit der Neuschreibung von "daß" zu "dass").
    "Dass" ist eine Konjunktion und leitet somit einen Konjunktionalsatz (Nebensatz) ein.
    "Das" kann ein bestimmer Artikel, ein Demonstrativ- oder Relativpronomen sein.
    Soviel zum Grundschulwissen, welches spätestens ab dem 14. Lebensjahr jeden zur korrekten Verwendung befähigen sollte.

    "Ich finde gut,dass das Thema, das manchem den Kopf zerbricht, endlich angesprochen wird."

    Warum "dass" nach dem Komma? In "ich finde gut" befindet sich kein Objekt, auf welches man sich im nachfolgenden Satz beziehen könnte.
    Anders sähe es aus, lautete der Satz folgendermaßen: "Ich finde das Thema gut, das hier besprochen wird." Siehe auch zweiten Teil des Satzes "das manchem den Kopf zerbricht."
    Nun wird auf das Objekt "das Thema" referenziert, man könnte "das" auch mit "welches" ersetzen. Es handelt sich hierbei also um ein Relativpronomen.

    Lässt sich das vermeintliche "das" einer Verbkonstruktion zuordnen, handelt es sich um eine Konjunktion:


    --> Es liegt daran, dass!

    --> habe noch nicht bemerkt, dass!

    --> Es wird auf "ein Spiel" referenziert, demnach "einem Spiel, das(welches/jenes), vom questen[...]"

    Selbsttest:
    1. Ich habe gestern ein Item gefunden, dass das Spielen deutlich erleichtert.
    2. Ich denke, das Charbalancing ist gut.

    Richtig oder falsch?
     
  8. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak



    Ein kleiner Strich reicht schon, um einen deutschen Satz aufs Grausigste zu verunstalten. Erniedrigt und geschunden liegen die Grammatikregeln wimmernd und vergessen in ihrer Ecke und müssen zusehen, wie mit der deutschen Sprache Schindluder getrieben wird.

    Die deutsche Interpunktion ist vielfältig und verwirrend, insbesondere wenn es auf den Strich geht. Neben Kommadirnen locken Akzentkurtisanen sowie Apostrophituierte und buhlen um die Gunst des Users. Meistens hat weder die eine noch die andere etwas im Text zu suchen und wird dennoch fälschlicherweise verwendet.
    Puffmutter allen Übels ist wie so oft das Englische. Während im Englischen der Possessivapostroph gesetzt wird (Drakensang's Serverleistung ist top trolol) wird im Deutschen darauf verzichtet.
    Akzente werden im Deutschen ohnehin nicht gesetzt, Sachen wie "Peter`s/Peter´s neuster Bogen ist klasse" zeugen neben mangelnden Deutschkenntnissen auch von fehlerhaftem Umgang mit der Tastatur.

    Halten wir fest:
    Der Apostroph hat nichts verloren im Plural (CD's, Char's, Mod's = falsch)
    Der Apostroph hat nichts verloren bei Genitivkonstrukten (Ultrapeinlich's Beiträge, Mango's Hund = falsch)
    Der Apostroph hat nichts verloren bei Auslassungen wie "aufs, ans, ins" usw

    Der Apostroph wird nur zwingend gesetzt bei: Genitivformen, welche auf ein s/x/z/stumm enden:
    Khalys' Bogen ist das beste Item im Spiel.
    Felix' Waldi ist Fallobst.

    Es gibt wenige Ausnahmen, wie zur Kennzeichnung von Eigennamen (Emma's Käseladen), bei welchen die Apostrophierung geduldet wird.

    Grundsätzlich ist man mit einem Strichverzicht - von Kommata abgesehen - auf der sicheren Seite.
     
  9. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Nach langer Pause wird es wieder mal Zeit, dieses Topic mit einem Beitrag zu veredeln.
    Wir befassen uns heute mit einem kleinen Wörtchen, das - aufgrund der massiv auftretenden Falschverwendung - mir besonderes Ungemach bereitet.


    Wem die Gemeinsamkeit nicht direkt ins Auge springt oder der Groschen noch nicht "gedroppt" ist: Besagtes Wörtchen lautet "droppen" inklusive seiner Konjugation.

    Schon vor langer Zeit aus dem geliebten Englisch abgeleitet und der Gamersprache untertan gemacht (Anglizismus), bedeutet es für uns das Gleiche, wie für unsere anglophonen Zeitgenossen: to drop = fallen/ fallen lassen usw.
    Wenn also im Gamerjargon etwas "dropt", dann fällt etwas / wird fallen gelassen. Üblicherweise darf davon ausgegangen werden, dass, insbesondere in Spielen wie DSO, Items von Mobs/Bossen dropped/gedroppt werden.

    Betrachten wir also das erste Zitat. "Ich habe heute Sternenlicht gedroppt".
    Man fühlt sich auf den ersten Blick genötigt, dem Glücklichen zu gratulieren. Doch ist das auch wirklich angebracht?
    Die Verbkonstruktion "Ich habe gedroppt" steht im grammatischen Aktiv, also der Tätigkeitsform. Semantisch korrekt analysiert erkennen wir die wahre Tragödie dahinter: Offensichtlich war besagter Spieler im Besitz eines Sternenlichts und hat selbiges - aus uns unbekannten Gründen - aus seinem Inventar geschmissen. Mein Beileid!

    Viel wahrscheinlicher ist jedoch das Unvermögen dieses Spielers, einen richtigen Passivsatz bilden zu können, denn diesen braucht es, um den Vorfall korrekt und verständlich seinen Mitspielern zu schildern:
    "Mir ist Sternenlicht gedroppt"
    "Bei Khalys ist eben Sternenlicht gedroppt"
    Für Feinde des Passivs, die Aktiv bevorzugen, gilt es das Subjekt richtig zu wählen; Wer hat Sternenlicht gedroppt? Khalys. Demnach:
    "Khalys hat Sternenlicht gedroppt."
    Items, die man findet, werden gedroppt, man droppt sie nicht selber. Vorausgesetzt man dreht nicht gerade ein Youtube-Video, in welchem man seinen Char im Wert eines Kleinwagens, begleitet von heroischer Musik, in den virtuellen Mülleimer befördert.
    Wer es also dennoch schafft, Sätze wie obige zu fabrizieren, der bestätigt nur wieder eine alte Weisheit:
    Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5 Dezember 2013
  10. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Stehe kurz vor meinem tausendsten Post aehaeh. Um diesen gebührend einzuläuten, lasse ich hier einen kurzen Beitrag da, um meinen Postcounter erst mal bei 999 zu belassen.



    Wer lilane Schuhe trägt oder orangene Essenzen/orangene Items benutzt, macht grundsätzlich etwas falsch.
    Die lilanen 3 x 7% Laufspeedschuhe mögen im Spiel wertvoll und optimal erscheinen, in der deutschen Sprache jedoch bewegt sich der Charakter im gestreckten Galopp abseits der grammatischen Grenzen.
    Farbadjektive, die sich von Substantiven ableiten wie "orange" und "lila", werden nicht dekliniert.
    "Lilane" Schuhe werden also zu lila Schuhen und "orangene" Essenzen/Items werden zu orange Essenzen/Items.
    Zugegeben klingt orange Items sonderlich und für unseren Zungenschlag auch ungewohnt. Wen den Deklinationsdrang übermannt und das Adjektiv dem Nomen anpassen möchte, dem steht die Möglichkeit offen die Endung -farben/-farbig anzuhängen.
    "Ich trage lilafarbene Schuhe/benutze orangefarbene Essenzen".
    Auf keinen Fall jedoch lilanefarbene/orangenefarbene Essenzen.

    An die Mods: Ich plädiere dafür, dieses Topic ins neue Forum zu übernehmen, falls möglich xD Sonst werde ich wohl jeden Post einzeln copypasten müssen.

    /e: So, nun endlich alles von mir übernommen B)
    1 Beitrag von Blosnix und 1 von Mango warten noch darauf übernommen zu werden.
     
  11. Blosnix

    Blosnix Großmeister eines Forums

    Kann das übernehmen, falls gewünscht.
     
  12. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Ist deine Entscheidung, jedenfalls nicht mein geistiges Eigentum, deswegen habe ich auch davon abgesehen, es zu kopieren B)
     
  13. Blosnix

    Blosnix Großmeister eines Forums

    Ein kleines "h" unter den Tisch fallen gelassen und schon steht dort etwas völlig Unbeabsichtigtes. Das Dehnungs-h bedient keine weiter komplizierte Materie und doch erfährt es nur allzu häufig eine leidige Ignoranz.

    Wie oben zitiert bekommt der Satz gleich eine völlig andere Bedeutung. Denn malen weder Mühlen noch der, welcher zuerst kommt.
    Gemalt wird höchstens im Kindergarten.

    Schlussfolgern wir also:
    • Das Dehnungs-h wird gesetzt, wenn die Länge des vorangegangenen Vokals hervorgehoben werden soll, er somit lang zu lesen ist
    • Es heißt: Wer zuerst kommt mahlt zuerst -und malt nicht zuerst- eine ebenfalls strittige Thematik
    • Malen und mahlen sollten als zwei unterschiedliche Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung tunlichst nicht verwechselt werden.
     
  14. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Für @Faelinn
    Vorweg: Die reflexive Form von entschuldigen, also "sich entschuldigen" ist gemäß Duden korrektes Deutsch. Wenn man es natürlich genau betrachtet, klingt "sich selbst von Schuld freisprechen" doch gar bequem und allgewaltig, dennoch ist es schon seit langem Standard.
    Das Deutsche steht mit der komfortablen Selbstfreisprechung nicht alleine da, auch auf bspw. Englisch und Französisch (excuse me bzw je m'excuse) kann man sich relativ simpel mal eben selbst von Fehl und Tadel befreien, gänzlich absurd kann es demnach nicht sein.

    Du hast aber schon Recht, es gibt durchaus Leute, die der Meinung sind, dass sowas jeglichen Sinns entbehrt und es demzufolge korrekt "ich bitte um Entschuldigung" heißen müsste. Meist handelt es sich dabei um Extremisten, die auch der Meinung sind "Sinn machen" gehört nicht in den deutschen Sprachgebrauch, was - wie ich finde - ebenfalls Ansichtssache und übertriebene Haarspalterei ist.

    /e: gemerkt, dass das englische Beispiel falsch ist, da nich reflexiv, danke Faelinn
     
    Zuletzt bearbeitet: 30 November 2013
  15. Faelinn

    Faelinn Forenbewohner

    Danke schön für Deine Erklärung, bist ein Schatz.
    Nehme ich in meinen Wortschatz auf und übe halt ein bischen weiter ;)

    Aber (Entschuldige bitte ;)) Deine Beispiele sind falsch.
    Gerade das Englische zeigt doch was ich meinte.
    Excuse me please -> Entschuldigen Sie (mich) bitte.
    Also die Bitte an jemand anderen um Entschuldigung (mit der Möglichkeit das dieser ablehnt).
    Und im deutschen wird mit "ich entschuldige mich" mal eben "...allgewaltig..." das Einverständnis vorrausgesetzt.
    Sprache ist schon eine spannende Angelegenheit.
     
  16. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Mit dem englischen Beispiel hattest du natürlich recht, habs sogleich geändert, danke B)
     
  17. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Hier ein Artikel, der im alten Forum im Zuge einer Matilda-Keen-Forschungsinstitut Feldstudie erstellt wurde, hier der Link des Ursprungstopics

    Etymologie des Drachenkriegers

    Sehr geehrte Damen(?) und Herren des Matilda-Keen-Instituts

    Unlängst erreichte mich die Anfrage von Prof. Dr. h. c. rer. drac. Goudge in Sachen Nebenfallstudie bezüglich "Etymologie des Drachenkriegers."
    Gerne überreiche ich Ihnen erste Resultate zur Lektüre als kurzweilige Abwechlung neben anspruchsvollen Essenzfeldstudien.

    In Dracania durchgeführte Feldstudien sind nicht selten geprägt von erstaunlichen, sonderbaren, ja - teilweise erschütternden Vorkommnissen und Entdeckungen. Seien es eklatante Benachteiligungen bestimmter Archetypen im Essenzverbrauch, offenbar entlaufene Eisbären unter der sengenden Hitze Durias, deren gepeinigte Brülllaute sich über weite Strecken vernehmen lassen, oder gar Drachenkrieger mit dem wohlklingenden Namen "Sonnenschein".
    Ein auf den ersten Blick denkbar ungeeigneter Name für einen Drachenkrieger, angesichts der schieren Brutalität und brachialen Vorgehensweise der Standardkonfliktlösung eines ebensolchen.

    Erst auf den zweiten Blick offenbart sich ein gewichtiger Zusammenhang grammatischer Natur:
    Bei Drachenkrieger als auch Sonnenschein handelt es sich um Komposita, genauer Possessivkomposita. Ein aus mehreren Substantiven zusammengesetztes Wort. "Der Drache", "der Krieger" und "die Sonne", "der Schein".
    Dem aufmerksamen Leser wird es bereits aufgefallen sein: Setzt man die beiden Worte gemäss ihrer Erst- und Sekundärglieder zusammen (analog zu bspw. "Milch"+"Kaffee"="Milchkaffee"), ergeben sich die Worte "Drachekrieger" und "Sonneschein".
    Der Duden enthält weder zum einen noch dem anderen Wort einen Eintrag, Microsoft Word würde die Konstrukte rot unterstreichen, und selbst von einem ReptilenRalf kämen bisweilen kritische Blicke.

    Warum also lautet die salonfähige Bezeichnung unserer daueraggressiven, grobschlächtigen Zeitgenossen "Drachenkrieger" und nicht "Drachekrieger"?
    Schuld trägt ein bereits vergessen geglaubtes Relikt aus alten, stilvolleren Zeiten der deutschen Sprache: Der Genitiv.
    Der Schein der Sonne --> Wessen Schein? --> Der Sonnen Schein. Sonne dekliniert sich gemäß alter Genitivregel (Wessen)
    Demnach folgt: Der Krieger des/der Drachen --> Der Drachen Krieger.
    Heutzutage ebenfalls bekannt als Fugen-N. Ein weiterer prominenter Vertreter der Gattung stellt das sogenannte Fugen-S.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21 Dezember 2013
  18. MENTOL

    MENTOL Lebende Forenlegende

    Ein Interessantes Thema! Für diejenigen, die schreiben selbst! Ich Schreibe mit einem Online-übersetzer. Ich Schreibe den Sinn des Textes (dem, was ich sagen will), und einen Online-übersetzer übersetzt! :)
     
  19. Carmoran

    Carmoran Kenner der Foren

    Den Beitrag einer gewissen Frucht zum Thema "Sinn ergeben/Sinn machen" werde ich wohl auch niemehr vergessen.
     
  20. ULTRAPEINLICH

    ULTRAPEINLICH Forenfreak

    Hier muss ich sagen, dass ich anderer Meinung bin xD Werd vielleicht in nächster Zeit mal nen Beitrag zu dem Thema verfassen, um ne andere Seite zu der Diskussion aufzuzeigen
     
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